Genitalverstümmelung bei Frauen

Noch heute leiden Millionen Frauen auf der ganzen Welt unter und an den Folgen von Genitalverstümmelungen. und es werden leider immer mehr. Es handelt sich nicht um Einzelfälle sondern summieren sich weltweit auf schätzungsweise bis zu 500 Millionen Opfer.

Die Verstümmelung von Genitalien stellt eine Verletzung der Menschenrechte dar und ist als illegale Handlung geächtet. Doch noch immer gibt es traditions- oder religiös bedingte Rituale vor allem in Afrika, Asien und im südlichen Arabien, die Frauen gegen ihren Willen an den Geschlechtsorganen verstümmeln.

Als Gründe für Genitalverstümmelungen werden genannt:

  • Gewährleistung der Jungfräulichkeit vor der Ehe
  • Religiöse Pflicht
  • Erhöhung der Fruchtbarkeit
  • Kennzeichnung des Erwachsenwerdens

Die Verstümmelungspraktiken erfolgen selten öffentlich sondern werden privat und verdeckt vollzogen. Daher lässt sich die Zahl der Betroffenen und potenziell gefährdeten nur schwer abschätzen.

Hinzu kommt, dass Verstümmelungen dieser Art nicht von einem Arzt / Chirurgen durchgeführt werden, sondern von sogenannten „Beschneidern“ ohne Narkose und unter sehr unhygienischen Bedingungen.

Folgende Methoden sind bei der Vaginaverstümmelung bekannt:

  1. Abtrennung der inneren Schamlippen
  2. Abtrennung der äußeren Schamlippen
  3. Amputation der Klitoris
  4. Zunähen der Vagina bis auf kleine Öffnung

Dieses abscheuliche Verhalten ist als massiver Eingriff in die Frauengesundheit sowie in die Persönlichkeitsrechte zu werten und sollte international viel stärker bestraft und überwacht werden.

Selbst in westlichen Ländern sind einige Frauen durch einheiraten in spezielle Kulturen durchaus als gefährdet einzustufen.

Gesundheitliche Folgen einer Genitalienverstümmelung

Millionen Frauen leiden ihr Leben lang unter den psychischen und körperlichen Folgen einer solchen Verstümmelung.

Ein normales Sexualleben zu haben scheint für viele undenkbar. Das kindliche oder jugendliche Trauma der Zwangsverstümmelung hat schwere Traumata zur Folge, mit der sich viele Frauen Ihr leben lang stellen müssen.

Die gesundheitlichen Spätfolgen können beträchtlich sein, wie die Weltgesundheitsorganisation festgestellt hat. Als weitere Folge sind Kontaktprobleme zu nennen. Betroffene Frauen haben Schwierigkeiten eine Partner zu finden bzw. sich fest zu binden.

Ein einsames Leben als Single ist oft die Folge. Selbsthilfegruppen, Seelsorger, Psychologen sowie Operationen können einen Teil des Leids mindern, welches Frauen oftmals schon in der Kindheit zwischen einem und 15 Jahren angetan wird.

Gänzlich geheilt werden kann vor allem die Psyche nicht. Opfer von genitalen Verstümmelungen werden oftmals depressiv, haben Angstzustände oder leiden unter Belastungsstörungen.